Ole Maibach

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Casting-Shows? Niemals. Ole Maibach sitzt lieber in venezianischen Gondeln, lässt sich durch die italienische Wasserstadt gleiten, während ihm die Sonne das Gesicht kitzelt. Denkt kurz an Robbie Williams und sagt sich: Hey, ich bin genauso gut. Während die Stimmen der Lagunestadt leise zwitschern, spielt er Gitarre, singt Lieder über verlorene Liebschaften, das Überwinden einer schmerzvollen Beziehung, und wie es sich anfühlt, das pure Glück wieder mit beiden Händen zu packen. Und nie mehr loszulassen. Ole Maibach – from a boy to a lucky man. Das Handy-Video zum Song „Lucky Man“ drehte er spontan und auf eigene Faust in Venedig, während der Gondoliere im gestreiften Hemd sachte und selig das Ruder durchs Wasser gleiten lässt. Italo-Pop? Fehlanzeige. Eher der wohl beste Pop in englischer Sprache, den man in den letzten Jahren von einem deutschen Sänger gehört hat.

Das dachte sich auch Produzent Jens Carstens (Musiker für Rosenstolz, Helene Fischer, u. a.), als er im Sommer 2007 durch die Innenstadt von Husum geht, wo er mit seiner Familie gerade Urlaub macht – und zufällig auf Ole Maibach trifft. Der steht mit seiner Gitarre und dem geöffneten Koffer vor ihm und spielt eigene Songs, die etablierte Brit-Pop-Künstler auch gerne geschrieben hätten. Sofort bleiben Passanten verblüfft stehen und sind wie verzaubert. Wer ist dieser junge Mann? Jens Carstens spricht ihn an: „Hast du noch mehr Lieder?“ Die hat er. Haufenweise. Und so wird der Mythos geboren: Vom Straßenmusiker zum Popstar. Gemeinsam mit Produzent Zoran Grujovski (Udo Lindenberg, Heinz-Rudolf Kunze), begeben sich Jens Carstens und Ole Maibach auf die musikalische Reise.

„Das war wirklich ein verrückter Tag“, erinnert sich der 21-Jährige. „Es war das erste Mal, dass ich mich überhaupt auf die Straße getraut habe, um dort zu spielen. Und das passiert mir so etwas!“ Kein Wunder, denn der junge Mann sieht nicht nur blendend aus, sondern er hat Talent – und noch vieles mehr. Vor allem eine tolle, warme Stimme, beeindruckende Songwriter-Qualitäten und eine imponierende Beobachtungsgabe für die emotionalen und wahrhaftigen Momente im Leben. Wer den Film „Once“ und seinen Protagonisten Glen Hansard kennt, weiß, welche Magie von ehrlicher, handgemachter Musik ausgehen kann. Ähnlich wie der irische Singer-Songwriter, imponiert auch Ole Maibach mit seiner einnehmenden und sympathischen Art. Bodenständig. Cool. Aufrichtig. Mit dem Kopf in den Sternen, aber mit beiden Füßen fest auf dem Asphalt der Straße.

Der Husumer und Wahl-Hamburger ist auf dem besten Weg zum etablierten Künstler: In der Hansestadt spielte er bereits als Support für Johannes Oerding, im Stage Club oder bei der berühmten Konzertreihe „Lausch Lounge“, bei der auch gefeierte Musiker wie Anna Depenbusch, Boy, Olli Schulz, Annett Louisan, Tom Klose oder Y’akoto entdeckt wurden. Auch „Lausch Lounge“-Moderator Michy Reincke war schwer begeistert von ihm. Wohl auch deshalb, weil einen die Songs von Ole Maibach wärmen wie ein flauschiger Wintermantel, gleichzeitig aber so süß schmecken wie die erste Capri-Sonne des Sommers.

„Meine Songs handeln von Gefühlen, die wahrscheinlich jeder kennt oder schon einmal erlebt hat. ,Stay Away’ handelt von diesem Moment, wenn man sich gerade frisch von einer Person getrennt hat. Du willst ihr aus dem Weg gehen und sie auf Distanz halten, denn wenn du sie triffst, dann weißt du, dass die bitteren Gefühle alle wieder hoch kommen. Das Lied ,Goodbye’ geht einen Schritt weiter und erzählt von der Erkenntnis, endlich die letzte Trennung überwunden zu haben. Man kann wieder ausgehen, das Leben genießen und sagen: Tschüß, mach’s gut. Ich komm’ schon zurecht. Ich bin endlich frei.“ Und genau diese Unbeschwertheit und dieses Gefühl hat man, wenn man sich die Songs von Ole Maibach auf den Ohren zergehen lässt und träumerisch die warme Sommerluft einatmet. Für den Hamburger wird der Traum der Musikerkarriere gerade wahr. Und es wird noch weit hinausgehen. Sein persönlicher Traum? „Ich würde gerne eines Tages folgende Schlagzeile lesen: ,Ole Maibach rockt 80.000 Fans im Wembley-Stadion!’“ Wer die Augen schließt, sieht manchen Britpop-Star am Bühnenrand stehen, wie sie die Köpfen schütteln und grinsen: „This guy is a real lucky man